Pode Magazin 2021

Die Initiative für diese Zusammenarbeit ging von Yonoh aus. „Wir wollten gern mit Pode zusammenarbeiten. Es ist ein relativ junges Label, mit frischer Ausstrahlung. Der Stil ist abenteuerlich und international, aber trotzdem zugänglich. Und Farben spielen in der Kollektion eine wichtige Rolle. Das entspricht eigentlich genau dem, was wir entwerfen“, erklärt del Portillo. Bei der ersten Begegnung verstand man sich auf Anhieb, und so wurde das Duo beauftragt, einen kompakten Sessel zu entwerfen, der sich für das Wohnzimmer ebenso eignet wie für Hotels und Büroumgebungen. Aber – ein ausdrücklicher Wunsch von Pode – der Sessel musste auch auffallen. „Die Ausstrahlung durfte durchaus wirkungsvoll sein. So entstand Cabut, ein übergroßer „Kopf“ auf einem schlanken Körper.“ Das wirkliche Leben Die Kopfstütze erstreckt sich nicht nur über die gesamte Breite der Rückenlehne, sondern weiter bis zu den Armlehnen. Die eigentliche Rückenlehne verläuft von der Armlehne bis zum Sitz und ist dadurch relativ klein. Das dicke Sitzpolster ruht auf vier schlanken Beinen. „Die Polster sind mit Kaltschaum gefüllt und relativ leicht. Außerdem ist der Sessel niedrig, wodurch er trotz seiner massiven Ausstrahlung kompakt und handlich ist.“ Cabut kennzeichnet sich somit durch vier auffallende Elemente: das dicke Sitzpolster, die schmale, aber hohe Armlehne, eine bescheidene Rückenlehne und eben die enorme Kopfstütze, die die Kontur bestimmt. „Wir versuchen unseren Möbeln immer genau ein vorherrschendes Element mitzugeben“, erklärt Selma. Yonoh wurde 2006 in Valencia gegründet, wo das Duo studierte und auch heute noch ein Studio betreibt. Das breit angelegte Portfolio umfasst unter anderem Markenberatung, Messestände und verschiedene Gebrauchsgegenstände. „Unser Herz aber“, erläutert Selma, „gehört der Wohnungseinrichtung. Hier essen wir, hier sind wir mit unseren Angehörigen zusammen, und immer häufiger arbeiten wir auch zu Hause. In der Wohnung spielt sich also sozusagen das wirkliche Leben ab. Möbel tragen zur Gestaltung dieses Lebens bei. Darum haben viele unserer Entwürfe eine freundliche und großzügige Ausstrahlung. Sie passen zu einer modernen Einrichtung, aber auch zu einem eher klassischen Stil. Wir sind keine Künstler, sondern wollen den Nutzern unserer Möbel Komfort und Wahlfreiheit bieten.“ Auffallende Details Ebenso wie die Valencianos ihre eigenen Masken entwerfen, kann auch der Kunde seinen eigenen Cabut zusammenstellen. „Es stehen Stoff und Leder zur Wahl. Die Rückseite kann außerdem in anderen Materialien oder Farben als die anderen Teile ausgeführt werden.“ Zur Betonung der Vorder- und Rückseite verläuft ein breite Biese über den Sessel. Selma: „Solche Details sind für das Design sehr wichtig. Unsere Entwürfe sind meistens klar, oft sogar schlicht. Durch auffallende Details erhalten die Möbel dann aber doch einen eigenwilligen Charakter.“ Das Duo, das nur beruflich miteinander verbunden ist, ist ein perfekt aufeinander eingespieltes Team. „Ich bin eher analytisch veranlagt und vertrete uns auch nach außen“, erklärt del Portillo. „Und Alex ist mehr der verrückte Kopf, der sich vollständig auf den kreativen Prozess fokussiert.“ Zur Illustration zeigt uns Selma ein ledergebundenes Heft, das Seite für Seite mit Entwürfen von Stühlen, Schränken, Betten und sogar kompletten Einrichtungen gefüllt ist. „Wir arbeiten nicht gern am Computer. All unsere Arbeiten beginnen mit einer Zeichnung.“ Auf manchen Seiten sind nur erste Skizzen zu sehen, auf anderen vollständig ausgearbeitete Entwürfe von Sofas und Schranksystemen. „Wir haben genug Ideen für Pode. Am liebsten arbeiten wir langfristig mit Herstellern zusammen, damit wir im Laufe der Zeit voneinander lernen können.“ „Wir sind keine Künstler, sondern wollen den Benutzern Komfort und Wahlfreiheit bieten.“ 33

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